Statt vieler Worte möchte ich hier eine von mir geschriebene Metapher sprechen lassen:

Ein Tourist stand am Staßenrand und sah lange einem Steinmetz bei seiner Tätigkeit zu.

Dieser zerteilte mit langsamen und bedächtigen Schlägen große, verschiedenfarbige Steinplatten in immer kleinere Stücke.

"Guter Mann, warum gibts Du so viel Zeit und Aufmerksamkeit in die Arbeit mit diesen kleinen Steinen," fragte der Tourist neugierig.

"Das ist doch klar!", antwortete der Steinmetz. "Jedes Steinchen ist für sie ein Unikat. Es gibt es so nur einmal auf dieser Welt! Auch sieht man es dem einzelnen Steinchen nicht an, wozu es gerade oder auch später benötigt wird", sprach der Meister vorsichtig klopfend weiter.

Der Tourist bückte sich, hob eines der Steinchen bedächtig auf und drehte es in Gedanken versunken mehrfach in der Hand.

"Ja, ich verstehe", sagte er schließlich zum Steinmetz gewandt, "und ob das einzelne Steinchen später einmal für den Rand des Bildes ist oder zum Herz der Blüte wird, macht keinen Unterschied, denn jedes einzelne Mosaiksteinchen ist im Gesamtbild wichtig!"


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Stefan A. Riedl